Grundkurs: Deutsche Seele
Keiner findet die Volkshochschule cool, aber ziemlich viele gehen hin. Warum eigentlich? Liebeserklärung an eine verlässliche, belächelte, vor allem aber unterschätzte Institution.
125 Jahre alt ist die VHS. Gegründet wurde sie in München, ein paar Professoren dachten damals darüber nach, nicht nur Studenten zu unterrichten, sondern auch Erwachsene. Sie hockten da wie Schüler, an der Tafel das Wissen ihrer Zeit. "Bildung für jedermann", versprach der "Volks-Hochschul-Verein".
(...) 900 Volkshochschulen gibt es in Deutschland, in München sitzt die älteste und die größte, zweimal im Jahr bringt sie ein Programmheft raus, das aussieht wie ein Telefonbuch.
Es riecht auch so. Und wer mal durchblättert, 866 Seiten, der fragt sich, ob nicht doch was dran sein könnte an der Hölle und dem ganzen Rest.
Seite 82: „Wie lebt die Biene Maja wirklich?“
Seite 377: „Asteroiden – unterschätzt und zu Unrecht dämonisiert“
Seite 697: „Japanisch im Sauseschritt 2A“
Und dann, auf Seite 50, eine kleine Entdeckung mit einer ziemlich großen Frage: „Vielfalt der Kieselsteine – Woher kommen diese vielen bunten Kiesel?“
An der Isar im Juli, die Sonne scheint, am Ufer stehen acht Frauen und Männer in Wanderschuhen. Gerade haben sie eine kleine Einführung bekommen in die letzte Eiszeit, als von den Alpen nur die Bergspitzen rausguckten. „Da, wo jetzt jedes Wochenende die Menschen hochkrabbeln“, sagt der Dozent, Funktionshose, große Hände, er sagt krabbeln, als wäre der Mensch eine Ameise.
Die Gruppe hat sehr aufmerksam zugehört und dabei immer wieder zum Wasser runtergeschielt, wo die ganze Vergangenheit ja liegt, Geröll, Steine, Dinosaurierfossile vielleicht. Jetzt gibt der Dozent das Signal: „Sammelt alles, was ihr findet!“ Und da stapfen sie zum Ufer und suchen los.
Eine Frau im T-Shirt sagt, sie hätte mal bei der Pilzsuche einen Stein gefunden, in dem ein Fossil „verbacken“ war, wie die Kenner sagen, also alle hier am Ufer. Seitdem sucht sie schöne Steine. Die Männer suchen keine schönen Steine, sondern besondere, darum hat ein Mann sogar eine Lupe mitgebracht. Er kniet im Kies wie ein Forscher, nah am Boden, dreht Kiesel unter der Lupe, nickt, schreibt was auf.Dann träufelt er eine Flüssigkeit auf den Stein und sagt: „Wenn’s blubbert, ist es ein Kalkgestein.“
Kalksteine sind nicht so besonders, darum hofft der Mann, dass es nicht blubbert.
Vorne breitet der Dozent ein Handtuch aus und ruft zum Ufer runter: „Schauen wir mal, was uns die Gletscher gebracht haben.“ Dann liegen sie da, die Kiesel: rote, weiße, schwarze, wobei der schwarze Kiesel leider ein Stück Grillkohle ist, und der rote ein Stück von einem Ziegelstein. Da schaut die Gruppe kurz enttäuscht, aber dann, mitten in dem Kieselhaufen – ein dunkelgrüner Stein, „ein Eklogit“, sagt der Dozent, ein eher seltener Stein. „Den häng ma uns gleich um“, ruft ein Mann.
Und während man auf das Handtuch schaut mit all den kleinen Steinen, fragt man sich, ob das vielleicht das Herz der VHS sein könnte. Ein Herz aus bunten Kieseln, in dem ja irgendwie auch die Liebe zur Nerdigkeit pocht.
Mit diesem Gefühl geht man am besten direkt zu Susanne May, der Programmdirektorin der Münchner VHS, die man erst mal suchen muss. Ihr Büro ist im Gasteig, hinter der Rolltreppe, hinterm Café, hinter zwei Glastüren – da, im hintersten Zimmer, sitzt sie an einem Novemberabend, zusammen mit dem Managementdirektor und einer Sprecherin, die sagt: „Wie schön, dass Sie uns gefunden haben.“
Susanne May war noch nie im Kieselsteinkurs, dafür beim Zeichnen und im Yoga, aber wenn man sie fragt, was genau eigentlich die VHS ist, mit was man sie vergleichen kann, dann überlegt sie sehr lange: „Gute Frage. Eine Werkstatt der Demokratie vielleicht?“ Sie schaut rüber zum Direktor, der sagt: „Oder ein Bienenstock?“ Pause. „Oder vielleicht ein Forum? Ein Marktplatz der Ideen?“ Dann ist es still.
Klar ist: Die Volkshochschule hat einen Bildungsauftrag, festgeschrieben schon damals in der Weimarer Verfassung, gerade erst wieder betont vom ehemaligen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, der neulich bei einer Festrede sagte: Das Grundgesetz wolle einen informierten und neugierigen Bürger. Der Schlüssel zum Staatsbürger und damit zur Demokratie sei Bildung, und wenn man so will, ist die Volkshochschule eine Art Schlüsseldienst.
Nur ist die Frage schon, wie dringend die Demokratie Staatsbürger braucht, die an der Isar Kiesel sammeln oder mit dem Lötkolben malen. Gegenfrage von Susanne May: Was ist denn Bildung? „Bildung ist ja nicht allein das, was beruflich verwertbar ist. Für mich hat Bildung viel mit Neugierde zu tun, damit, offen zu bleiben, andere Menschen zu treffen, sich selbst zu entfalten, ganz zweckfrei etwas wissen zu wollen“, sagt May. „Und dafür muss man sich nicht rechtfertigen.“
Das Programm entsteht in einer Art Konklave, mindestens zwei Mal im Jahr setzen sich die Fachgebietsleiter zusammen und diskutieren, was gut funktioniert hat – Yoga – und was eher nicht: „Asteroiden, zu Unrecht dämonisiert“, der Kurs ist ausgefallen, zu wenig Teilnehmer. Sie schauen, wo Wartelisten entstanden sind, und hören rein in die Stadtviertel, was die Menschen brauchen. Als 2015 die Geflüchteten ankamen, stockte die VHS ihr Sprachprogramm auf, Deutsch, Arabisch, auf den Ämtern verstand man die Neuen ja kaum.
So entsteht das Programm, aus dem natürlich immer auch Kurse rausfliegen, die kein Mensch mehr braucht: „Verkaufen am Telefon“, „Stenografie“. Und Kurse, bei denen sich drei Semester lang kaum einer angemeldet hat, werden gestrichen, weil sich die VHS zu 60 Prozent über Kursgebühren finanziert. Der Rest kommt vom Staat und von Drittmittelgebern.
Und dann ist es ja auch so, sagt May, die VHS war immer auch ein Seismograf, der die Schwingungen und Trends der Gesellschaft aufnimmt. Ein Spiegel der Zeit.
1958: „Das deutsche Wirtschaftswunder – wirklich ein Wunder?“
1966: „Yeah yeah yeah – sind die Beatles ein psychologisches Problem?“
1983: „Computer im Vormarsch: Demokratie in Gefahr?“
2021, Blättern im Programmheft, Seite 277: „Whatsapp für Senioren“.
(...)
Im hintersten Zimmer im Gasteig erinnert sich Susanne May jetzt daran, wie es war, als 2015 die Geflüchteten am Hauptbahnhof in München ankamen. Wie euphorisch alle waren: Wir schaffen das! Und während sich die Politiker in den Talkshows nicht einigen konnten, wer genau für was zuständig ist, stellte die VHS einfach mal einen Container auf. Da saßen dann die Neuen und lernten ihre ersten deutschen Wörter.
Sechs Jahr später sitzen wieder Politiker in Talkshows und reden von der Spaltung der Gesellschaft. Darüber, wie wichtig es wäre, dass alle offen sind, tolerant, woke. Dass es einen Ort bräuchte, an dem man diskutieren kann. Einen Ort, an dem die Menschen zusammenkommen.
Susanne May denkt dann immer: Den Ort haben wir doch schon. Die Volkshochschule.
Nur klingt das in der Theorie immer so leicht, „das bessere Argument gewinnt“, sie malt die Anführungszeichen in die Luft. Sie erzählt davon, wie sie mal eine Podiumsdiskussion veranstaltet haben, mit der AfD, und ihr Mann später meinte, dass er im Publikum neben Typen saß, die er so auch noch nie gesehen hat. Männer wie Säulen aus Fleisch. Wie sie 2015 eine Gedenkveranstaltung für den Genozid an den Armeniern abhielten und die Grauen Wölfe drohten. Sie mussten die Polizei rufen, die Polizei in der Volkshochschule.
Susanne May sagt, das muss die Volkshochschule aushalten. Radikal offen zu sein, für alle, für jeden, was nicht heißt, dass sie jetzt Attila Hildmann als Dozenten einladen würde. Sie evaluieren ihre Kurse, prüfen Inhalte auf Fakten, was bei Youtube nicht so regelmäßig vorkommt, sie fragen Teilnehmer nach ihren Erfahrungen, und nie würden sie einen Esoterikkurs anbieten. „Es heißt ja, wer für alles offen sei, der sei nicht ganz dicht“, sagt May. „Wir haben an der Münchner Volkshochschule allerdings keinen Platz für Verschwörungstheorien und anderen Unfug.“
Und vielleicht ist das der Kern der VHS: Während die Gesellschaft zerfällt, in immer kleinere Lager, ist die VHS der Ort, wo man hingehen kann, um da zu sein. Ganz einfach.
Blättern im Programmheft, Seite 102: „Recht, Moral und Politik bei Hegel“.
Oliver John sitzt in einem fensterlosen Raum im Gasteig, es ist ein bisschen stickig, „Denker-Atmosphäre“, hat er vor dem Kurs gesagt. Er trägt einen blauen Kapuzenpulli, vor ihm liegt ein Notizbuch, in seinen Händen sieht der Stift sehr klein aus. Oliver John ist Handwerker, Maler, vor allem aber ist er VHS-Ultra. In wie vielen Kursen er schon war, kann er nicht genau sagen, nur, dass er um die 20 000 Euro dafür ausgegeben hat. Und die Hegel-Vorlesung kostet ja nur acht Euro.
In den Reihen vor ihm sieht man silberne Haarkränze, und ganz vorne zwei Dozenten, die über Hegel reden, „die drei Momente des Willens“, ziemlich kompliziert alles. Oliver John schreibt mit, und wenn man rüberschielt auf sein Blatt, scheint er auch ganz gut dabei zu sein. Jetzt aber rutscht er ungeduldig auf dem Stuhl herum. Er hebt die Hand. Eine Frage, bitte.
Seit 13 Jahren kommt Oliver John schon zur VHS. Sein Chef schickte ihn damals in einen Englischkurs, er sagte: Wenn du richtig Englisch lernen willst, dann geh in die VHS. Da lernst du’s gscheit. Oliver John hockte also im Englischkurs, wo er mit dem Tiäitsch kämpfte, es lief so gut, dass er sogar auf der Baustelle mit einem Erasmus-Studenten aus Lettland sprechen konnte, auf Englisch. Später besuchte er einen Fortgeschrittenenkurs, da saß er neben einer Ärztin, einer Uni-Mitarbeiterin, einer Studentin, und wo, wird Oliver John später sagen, würde er sonst solche Leute treffen?
Am Stammtisch jedenfalls nicht, wo immer die gleichen Typen sitzen, mit den immer gleichen Themen. Die VHS sei für ihn „wie ein Tor zur Außenwelt“, sagt Oliver John. Und weil er eher ein introvertierter Typ ist, meldete er sich noch für ein paar andere Kurse an. Rhetorik, „Wie sagt man Nein in der Arbeit“, irgendwann las er im Programm was von Schopenhauer, dem großen Weltverneiner. Als er abends aus dem Kurs ging, war da dieses Gefühl der Erhabenheit. Als stünde er auf einer Bergspitze und schaute runter.
So war das. Tagsüber kletterte Oliver John mit einem Pinsel auf dem Gerüst herum und strich Fassaden. Abends saß er in Vorlesungen über Platon, an den Fingern noch die weiße Farbe.
Der Dozent im Hegel-Kurs ruft jetzt Oliver John auf, endlich, die Frage: „Gibt es eigentlich etwas, das über die Vernunft hinausgeht?“ Und da sagt der Dozent: „Nein, auf gar keinen Fall.“
Die meisten Teilnehmer im Raum sind, vorsichtig geschätzt, mindestens 70. Und das wirft natürlich eine neue Frage auf: nämlich wie es weitergeht mit der VHS, wenn die Alten nicht mehr kommen. Wenn irgendwann eine Generation nachrückt, die erst mal ein Erklärvideo bei Youtube sucht, wenn sie wissen will, wie man einen Teller töpfert oder wer dieser Hegel war. Der Durchschnittsmünchner ist 41 Jahre alt – und so alt ist auch der durchschnittliche Besucher an der VHS, sagt Susanne May. Und es ist ja nicht so, dass sie sich nicht um die Jungen bemühen würden.
Blättern im Programmheft:
Seite 151, „Youtube, Tiktok, Referate und Co.“, der Kurs fällt aus, zu wenig Teilnehmer.
Seite 129, „Breakdance- und Hip–Hop-Schnuppertag“. Kurs fällt aus. Zu wenig Teilnehmer.
Seite 808, „Wie bring ich’s rüber? Referate und Präsentationen“. Kurs fällt aus. Zu wenig Teilnehmer.
Die VHS startet immer wieder Werbekampagnen, die dann etwa „IQ statt PS“ heißen. Einmal ließen sie eine Sängerin das Kursprogramm singen und machten daraus Mini-Opern. Und die VHS in Herford hat mal ein Youtube-Video gepostet, in dem Frauen und Männer in die Kamera „Ich liebe dich“ in verschiedenen Sprachen sagen, schön gemacht, liebevoll. Und dann schreibt einer drunter: „Wie heißt die bei Sekunde 3????“ Es ist alles nicht leicht, aber sie versuchen es, zum Beispiel mit dem jungen Bandprojekt.
Im Gasteig, hinter dem Carl–Orff–Saal, hinten rechts, noch ein Stückchen weiter, links durch die Tür. Da probt die Band. Wobei sie noch keine richtige Band sind, sagt Leiter Matthias Preißinger, 65, schraubt eine Apfelschorle auf und ruft: „Der Verstärker ist kaputt, des scheppert.“
Zur Band gehören Luis, 16, der lieber mit seinen Freunden eine Band gegründet hätte, aber die Freunde hatten keine Lust. Da schickte ihn die Mutter zur VHS. Katharina, 16, die auf Instagram einen Post gesehen hat, ein Bild von einer E-Gitarre im Rampenlicht: „Euch fehlt eine Band zu eurem Glück? Kommt vorbei!“ Dann gibt es noch einen Bassisten, Gonzalo, 30, der beim Solo sehr professionell mit dem Kopf wackelt, vielleicht, weil er in Spanien schon mal in einer Band gespielt hat und darum weiß, wie’s geht. Und Daniel, den man an der Gitarre leider nicht so gut hört, weil der Verstärker kaputt ist.
Heute ist ein junger Musikstudent von der Hochschule da, der Jazz Education studiert und die Leitung übernimmt. „Habt ihr schon mal vom Jazz Blues gehört?“, fragt der Student. Kopfschütteln. Der Student erzählt dann vom Latin Groove und vom Bossa Nova, der aus Brasilien kommt und eine Weiterentwicklung vom Samba ist, während Preißinger kurz die Augen zumacht und Luis mit dem Fuß wippt. Dann dürfen sie endlich spielen.
Luis am Schlagzeug, Katharina am Saxofon, Daniel hat seinen Groove gefunden, Preißinger ist wieder wach. Und am Ende sagt der Student: „So könnten wir fast auf einer Hochzeit auftreten.“ Das Problem ist: Die Band hat noch keinen Namen, und weil es nicht viel trauriger werden kann, als die Vorstellung, dass eine namenlose Band auf einer Hochzeit spielt, schnell noch mal zurück zum Programmheft, ein paar Seiten weiterblättern, auf der Suche nach etwas Tröstlichem. Seite 321, „Clown-Workshop“. Also gut.
Sandra Cardamone-Binninger sagt, sie hätte den Kurs beinahe abgesagt, schon im vergangenen Jahr, weil sie dachte, ein Clown-Workshop während Corona, wie soll das aussehen – ein Clown, der eine Maske über der Maske trägt? Aber dann kam der Anruf: Bitte Frau Cardamone, sagen Sie den Kurs nicht ab. Die Leute freuen sich schon so.
Jetzt steht sie in diesem Raum in Moosach, in Ringelsocken und Ringelpulli. Im Stuhlkreis sitzen fünf Frauen und wollen wissen, was man braucht, um ein guter Clown zu werden. „Herz“, sagt Sandra Cardamone. „Ein Clown ist nichts ohne Herz und nichts ohne Freude.“
Weil es aber in diesem Jahr nicht so viel zum Freuen gab, schließen die Teilnehmerinnen erst mal ihre Augen. „Ein Lächeln kann Ängste überwinden, weil wir uns mit dem Herzen finden“, reimt Cardamone, während alle lächeln, vorsichtig, ein bisschen verkrampft, aber immerhin: Sie lächeln.
Gleich die nächste Übung: Emotionen raten, was Teilnehmerin Claudia super findet. Sie fängt an, zieht einen Zettel aus einem Säckchen, überlegt, faltet die Arme, blinzelt, sagen darf sie ja nichts, die anderen rufen: Verliebt! Glücklich! Nicht ganz dicht. „Nee“, ruft Claudia, „selig!“ Sie findet das Spiel so gut, dass sie es für Silvester einplant, nach zwei Jahren Masketragen müsse man Emotionen ja erst mal wieder lernen.
Warum sie hier sind, hat man die Teilnehmerinnen vor dem Kurs gefragt. Weil sie nicht alles immer so perfekt machen wollen, sagten sie, weil sie auch mal lustig sein wollen, peinlich, albern.
Und damit zurück zu einer kleinen Schlussrunde in der Volkshochschule, der deutschesten aller Institutionen: zuverlässig, belächelt, vor allem aber unterschätzt.
Oliver John sagt: Er will noch mit 80 Jahren hier sein, wie die anderen im Philosophiekurs, die immer weiter lernen. Er hätte da nämlich noch ein paar Fragen.
Brigitte Schmidt sagt: Sie schreibt mit ihren Freundinnen jetzt bei Whatsapp, wann sie sich auf einen Kaffee treffen, weil sie da nicht so viel reden muss wie am Telefon.
Abeer Al-Manahi sagt: Sie würde gerne eine Ausbildung bei BMW machen, als Bürokauffrau. Sie würde gerne am Telefon sagen: „Guten Tag, Sie sprechen mit Abeer Al-Manahi bei BMW, was kann ich für Sie tun?“
Die Band hat immer noch keinen Namen, aber sie trifft sich weiterhin jeden Dienstag.
Und Susanne May ruft ein paar Tage nach dem Treffen im Gasteig noch mal an, ihr ist jetzt endlich ein Vergleich eingefallen. Sie sagt: Es gibt keinen. Die VHS ist mit nichts zu vergleichen.
Süddeutsche Zeitung, Buch Zwei vom 23.12.2021
Text: Max Ferstl und Elisa Schwarz