In dem verspiegelten Raum im Moosach sitzen fünf Frauen und wollen wissen, was man braucht, um ein guter Clown zu werden. „Herz“, sagt Sandra Cardamone. „Ein Clown ist nichts ohne Herz und nichts ohne Freude.“
Programmleiterin Susanne May sagt, dass die VHS immer auch ein Seismograf ist. Ein Spiegel der Zeit. Zweimal im Jahr bringt die VHS ein Programm raus, es sieht aus wie ein Telefonbuch, riecht auch so. Das aktuelle hat 866 Seiten.
Oliver John sitzt in einem fensterlosen Raum im Gasteig, es ist ein bisschen stickig, „Denker-Atmosphäre“, hat er vor dem Kurs gesagt. Er will noch mit 80 Jahren hier sein, wie die anderen im Philosophiekurs, die immer weiter lernen. Oliver John ist Handwerker, Maler, vor allem aber ist er VHS-Ultra. In wie vielen Kursen er schon war, kann er nicht genau sagen, nur, dass er um die 20 000 Euro dafür ausgegeben hat. Und die Hegel-Vorlesung kostet ja nur acht Euro. Seit 13 Jahren kommt Oliver John schon zur VHS. Sein Chef schickte ihn damals in einen Englischkurs, er sagte: Wenn du richtig Englisch lernen willst, dann geh in die VHS. Da lernst du’s gscheit. Oliver John hockte also im Englischkurs, wo er mit dem Tiäitsch kämpfte, es lief so gut, dass er sogar auf der Baustelle mit einem Erasmus-Studenten aus Lettland sprechen konnte, auf Englisch. Später besuchte er einen Fortgeschrittenenkurs, da saß er neben einer Ärztin, einer Uni-Mitarbeiterin, einer Studentin, und wo, wird Oliver John später sagen, würde er sonst solche Leute treffen? Am Stammtisch jedenfalls nicht, wo immer die gleichen Typen sitzen, mit den immer gleichen Themen. Die VHS sei für ihn „wie ein Tor zur Außenwelt“, sagt Oliver John.
"Schauen wir mal, was die Gletscher uns gebracht haben", sagt der Leiter des Kieselsteinkurses unten an der Isar. Geologe Peter Deters-Itzelsberger auf einer Kiesbank nordöstlich der Thalkirchner Brücke mit zwei Steinen, die er spontan vorm Fototermin gefunden hat: Der obere ist ein Korallenkalk. Darauf sieht man die ehemaligen Kelche der Korallen, die jetzt mit Kalzit verfüllt sind. Der Stein ist somit älter als 200 Millionen Jahre und durch die Verschiebung der Platten ca. 1000 km von Süd nach Nord verschoben worden. Solche Steine gibt es viel im Karwendel, aber auch am Roß- und Buchstein. Der untere Stein besteht aus rotem Tiefseeton, ein typisches Produkt der Verwitterung von Roterde. Solche Steine können entstehen wenn Meeresböden absinken, zum Beispiel wenn sich zwei Platten auseinander bewegen. In dem Fall wahrscheinlich die europäische und die adriatische Platte.
Den einen schickt die Mutter, die andere kommt über Instagram. Und auf einmal spielen sie miteinander in einer Band. Das Bandprojekt probt jeden Dienstag im Gasteig. Dort treffen sich Jugendliche, die eine Jazzband gründen wollen. Von links: Daniel Fonica (Bass), Katharina Raab (Schlagzeug und Saxophon) und Gonzalo Balsco (Gitarre).