Mitternacht in Ludwigsfeld
Drei orthodoxe Gemeinden feiern an diesem Sonntag in der Siedlung Ludwigsfeld am nördlichen Stadtrand von München das Osterfest (Fotografiert am Palmsonntag). Die Gläubigen, wie hier die Angehörigen der georgisch-orthodoxen Kirche, zünden Kerzen und Lichter an. Eigentlich passen nur 350 Menschen in das kleine Gebäude - an Ostern kommen bis zu 600. Gebetet und gesungen wird bis in die frühen Morgenstunden. Dass in der kleinen Siedlung so viele Kirchen sind, hängt mit ihrer außergewöhnlichen Geschichte zusammen. Zwei Straßen entfernt werden auch russische und ukrainische Gesänge zu hören sein. Die russische Kirche ist vor 60 Jahren gemeinsam mit den Flüchtlingen in die Siedlung Ludwigsfeld gezogen.
Text: Inga Rahmsdorf
Süddeutsche Zeitung, 4. Mai 2013